Das waren die 12 Stunden vor Hohen Viecheln 2016

Am letzten Samstag war es wieder so weit. Zum bisher dritten mal fanden die „12 Stunden vor Hohen Viecheln“ statt. Bei angenehm trockenen Wetter und schön gleichmäßig wehenden 9 Knoten Wind ging es pünktlich morgens um 6 los. Die ersten Runden waren schon nach jeweils 35-45 Minuten in der Spitzengruppe ersegelt. Bis gegen ca 10 Uhr blieb es dabei und es wurden die Runden abgespult. Dann fing es plötzlich an „etwas“ böig zu werden. Die Spinnaker wurden weggelassen, große Genuas gegen kleine Focks gewechselt. Außer bei Blaubär, hier wurde die Halse an Tonne 2 unter Spinnaker zum Ereignis des Tages, denn der 20er Jollenkreuzer hatte aufgrund eines crewinternen Kommunikationsmissverständnis plötzlich eine waagerechte Haltung angenommen. Die Crew der führenden Feeling sowie der bopohehok brachen sofort zur Rettung und Bergung auf. In Mühevoller Arbeit wurde die Blaubär wieder aufgerichtet, näher in Richtung Ufer gezogen und dann leer gepützt. Zum Glück war der Tiefgang an der Unglücksstelle nicht all zu tief, so dass diese Bergung auch funktionierte.

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Randvoll

Der Rest des Feldes hat, natürlich nach Nachfragen ob noch Hilfe benötigt wird, das Rennen weiter bestritten. Zwischenzeitlich stießen auch noch ein paar weitere Boote hinzu. Zumindest bis kurz nach 12:30 Uhr drehten alle weiter ihre Runden. Dann zog ziemlich schnell eine ziemlich dunkle Wolke über den See und von Süden her schob sich eine undurchsichtige Wasserwand auf unser kleines Regattafeld zu. Die Blaubär, wieder schwimmfähig und fast vollständig, wurde zu diesem Zeitpunkt gerade erfolgreich in den Hafen geschleppt. Als dann das Unwetter über uns hereinbrach. Dies ging alles so schnell, dass nicht mal jemand Zeit hatte dies auf Foto festzuhalten. Der Versuch in den rettenden Hafen noch vor dem Wolkenbruch einzulaufen, klappte für die kleine Hanna in ihrem Opti, Bärbel im Norweger Regin sowie Dirk auf seinem 15er und Thomas auf sarna nicht mehr ganz Rechtzeitig. Der Opti lief nur voll, konnte aber noch problemlos in den Hafen geschleppt werden. Die Regin hat es dann direkt vor dem Hafen umgeworfen, so ganz ohne Schwert oder Kiel war den Sturmböen nichts mehr entgegen zu setzen. Die Blue Baby und die sarna haben dann die schlimmsten Böen vor Anker abgewettert und danach den Hafen angelaufen.

die kleinste im Feld

Anschließend, der Spuk dauerte keine halbe Stunde, wurden erst mal reichlich Klamotten, Polster und Segel zum trocknen aufgehängt. Der See war nun spiegelglatt. Eine weitere halbe Stunde später frischte es wieder auf und einige Crews, allen Voran die der Feeling, brachen wieder auf um Runden abzuspulen. Allerdings war es extrem böig, was es sogar der Crew der Feeling abnötigte zu reffen. Und das obwohl auf dem Schiff einige Meistertitel versammelt waren. Für uns Schönwetter-Segler reichte es dann nur noch für ein, zwei Proberunden um dann genervt abzubrechen. Nur die Crew der Vivat hat eisern durchgehalten und ist bis zum Schluss durchgesegelt, was ihr auch den verdienten 2. Gesamt-Platz einbrachte. Sieger aller Klassen war übrigens am Ende die Feeling. Auch ohne die ihr von der Wettfahrtleitung für die Unterstützung bei der Bergung der Blaubär zuerkannten 4 Runden, hatte sie mit 17 echten gesegelten Runden, die mit Abstand meisten Runden auf dem Klemmbrett, als um 18:00Uhr die Kirchturmuhr das Ende der Regatta verkündete.

Badetag
Badetag

Beim anschließenden Grillen und Fachsimpeln wurden dann noch die erlittenen Verluste ausgetauscht (so viele waren es dann doch nicht) und in fröhlicher Runde gefeiert und geklönt.

Danke an die Orga für die tolle Veranstaltung. Wir freuen uns auf die vierte Ausgabe dieser Regatta im nächsten Jahr.

ein großes Danke für die zusätzlichen Bilder an Bärbel, Moni und Michael.


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